Goldene Wasserhähne oder Arbeitsplatz?!

Das bittere Aus bei der EURO 2000 in Belgien und den Niederlanden, ist vielen noch vor Augen: Der Anschluss an die internationale Spitze war verloren. Nachwuchsleistungszentren sollten diese Entwicklung umkehren.

Um die Jahrtausendwende erlebte der deutsche Fußball eine sportliche kritische Phase. Es fehlten ein professioneller Unterbau, Spieler von Weltklasseformat und solche, die es werden konnten. Was folgte, war eine radikale Umstrukturierung der Nachwuchsförderung, die mittlerweile weltweit als beispielhaft bezeichnet wird und 2014 in Brasilien mit dem Gewinn des vierten Weltmeistertitels ihren vorläufgen Höhepunkt fand.Ein wesentlicher Bestandteil, auch in der Zertifizierung der Leistungszentren, sind die Investitionen in professionelle Infrastruktur. Und nicht nur in Gebäude! Der Platz ist der tägliche Arbeitsplatz des Spielers. Die Ansprüche des Sports an die Platzqualität sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Wie werden Bundesligisten die-sen Forderungen gerecht? Die Beispiele des Hamburger SV, Borussia Mönchengladbach und SV Werder Bremen zeigen deren Philosophien und Lösungen.Im August 2015 gab der HSV den Start-schuss für den neuen HSV-Campus. Damals im Interview der Projektmanager Christian Lenz über die Herausforderungen und Ziele: „Unser Fokus liegt darauf, dass unser Nach-wuchs ein anregendes und motivierendes Umfeld zum Arbeiten vorfindet. Die häufig zitierten goldenen Wasserhähne haben wir sicher nicht verbaut. Dennoch sind wir mit unserem Campus vor allem im Kernbereich Sport zum Wettbewerb sehr gut aufgestellt.

Bis 2017 planen wir mit insgesamt sechs Trainingsplätzen. Davon werden zwei Trainingsplätze mit Kunstrasen und Korkverfüllung gebaut. Die restlichen vier Trainingsplätze sind Naturrasen, auf denen wir teilweise Hybridrasen (Anm. d. Red. FSPRO Systemrasen von EuroSportsTurf) verbaut haben oder noch verbauen werden. Sicherlich steht im Vordergrund, dass die Trainingsflächen möglichst belastbar sind. Daher planen wir einen Mix aus Kunst- und Hybridrasen. Zudem haben wir noch reine Naturrasenflächen für die individuelle Vorbereitung auf die Auswärtsspiele.“Eine ähnliche Einschätzung über seine Trainingsplätze, gibt Sebastian Breuing als leitender Greenkeeper des SV Werder Bremen: „Der Anspruch des Sports an die Rasenqualität ist groß und wird weiter steigen. Die Trainingsbedingungen müssen idealer-weise 365 Tage auf höchstem Niveau sein. Diese Anforderungen gehen runter bis in die U-Mannschaften und Damen. Die Hybridrasen Technologien zur Verstärkung des Rasens sind ein wichtiger Baustein, um die Qualitätsansprüche des Sports zu befriedigen. Die eingebaute SISGrass Technologie liefert das ganze Jahr über eine hohe Qualität, Ebenflächigkeit und Belastbarkeit.

Auch Borussia Mönchengladbach verfolgt einen Masterplan für seine Trainings- und Spielstätten. Dieser wird sukzessive umgesetzt und ist aber auch selbst, stetig in der Fortentwicklung. „Das Greenkeeping steht im engen Austausch mit allen Beteiligten und legt täglichen einen Nutzungsplan der Plätze fest, somit können wir gewährleisten, dass bei immer steigenden Nutzungsstunden die Qualität der Plätze hoch bleibt.“ Dies ist ein wichtiger Faktor. Georg Vievers als Leiter Greenkeeping hebt zudem die Bedeutung der 4 faserverstärkten Systemrasenflächen FiberElastic und Fibersand hervor. „Sie spielen sogar eine maßgebliche Rolle! Unser Platz 7 ist beispielsweise ein Fibersand Systemrasen Trainingsplatz, der am meisten frequentier-e im gesamten BORUSSIA-PARK. Unsere Mannschaften trainieren äußerst gern auf diesem Platz. Egal bei welcher Witterung, auch nach starken Niederschlägen, kann ich die Jungs beruhigt auf den Platz lassen und die Spieleigenschaften gehen nicht verloren. Die deutlich erhöhte Belastbarkeit der Hybrid-Flächen, fördert somit auch die Qualität aller anderen Plätze. Diese erhalten dadurch die notwendigen Ruhepausen.Eines wird übergreifend deutlich, die Arbeitsbedingungen auf dem Trainingsplatz sind von höchster Bedeutung. Es gibt nicht „Die Lösung“, aber der Mix zur optimierten und qualitativen Flächennutzung steht im Vordergrund. Der Markt bietet hierfür sehr wirkungsvolle Technologien und Lösungen für den immer steigenden Anspruch von Trainer und Spieler.