Aktuell rollen die Bagger im Unterhachinger Sportpark. Sowohl im Stadion als auch auf einem Trainingsplatz wird gerade ein Hybridrasen verlegt. Der Drittligist hat sich dazu entschieden, das laut SpVgg-Vizepräsident Peter Wagstyl zwischen 500.000 und 600.000 Euro teure Bauprojekt auf eigene Kosten anzupacken. Ab Juli sollen die Hachinger Profis dann auf dem mit dünnen Kunstfasern versetzten Rasenplatz besser trainieren können als zuvor. Auf den Rasenplätzen hätten sich im Laufe der Jahre laut Wagstyl mehrere kleine Kraterlandschaften gebildet, die einen Trainingsbetrieb beeinträchtigen. Dass wie bisher große Rasenflecken nun bei Grätschen von Spielern aus dem Rasen herausgerissen werden, soll nun der Vergangenheit angehören. „Das gibt es beim Hybridrasen nicht mehr in dieser Größenordnung. Er ist 30 Prozent belastbarer als ein Rasenplatz“, sagt Wagstyl.
Zudem habe die Platzpflege bei der Entscheidung für das neue Geläuf eine Rolle gespielt. Anstatt bei Abnutzung einen komplett neuen Rollrasen zu verlegen, müsse man fortan bei der Pflege beim neuen Platz nur in regelmäßigen Abständen von „ein bis drei Jahren“ die oberste Schicht abfräßen. „Insgesamt ist eine intensivere Nutzung möglich, ohne den Rasen zu beschädigen“, meint Wagstyl. Vor allem in den Monaten von Oktober bis März soll die neue Rasentechnik den Hachingern weiterhelfen. Anstatt wie sonst auf den ungeliebten Kunstrasenplatz im Sportpark auszuweichen, könne man nun fortan früher auf dem Hybrid-Platz trainieren oder im Stadion ein Abschlusstraining absolvieren. Wesentlich früher jedenfalls als bisher. „Da hatten wir am 9. April das erste Rasentraining“, erinnert sich SpVgg-Cheftrainer Claus Schromm. Der neue Platz hat den gewünschten Effekt, dass man ab sofort auf einem Untergrund trainieren kann, auf dem auch Ligaspiele stattfinden.
„In der 3. Liga waren wir in Sachen Trainingsbedingungen in den Wintermonaten unter dem Liga-Durchschnitt. Wir sind eine Mannschaft, die vieles fußballerisch lösen will. Die neuen Plätze werden unser Spiel in diesen drei bis vier Monaten verbessern. Für uns Spieler ist das eine super Sache, von der wir profitieren werden“, meint SpVgg-Kapitän Josef Welzmüller. Als Beispiel haben sich die Hachinger dabei den Zweitligisten 1. FC Heidenheim genommen, der diese Rasentechnik bereits einsetzt. Gestern wurde der Trainingsplatz eingesät, am kommenden Montag soll dies auch im Stadion geschehen. Ab 1. Juli soll der Trainingsplatz spielbereit sein, das Stadion spätestens bis zum ersten Heimspiel der neuen Drittliga-Saison. Schromm freut sich schon auf den neuen Untergrund: „Das ist für uns ein Quantensprung, was die Trainingsqualität anbelangt.“
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